Ist eine kieferorthopädische Behandlung bei craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) sinnvoll?

Frage von Frau B.:
Hallo Herr Dr.Weber,

bei mir wurde CMD durch einen Gnathologen festgestellt ich habe daraufhin eine Schiene für den UK bekommen,diese habe ich 3 Monate getragen und es soll jetzt eine Kfo Behandlung im OK und UK erfolgen um die Zahnfehstellungen zu korrieren die mich in einen Zwangbiss führt. Ich leide dadruch unter starken Muskelbeschwerden im HWS–Nacken-Schulterbereich sowie Kopf-u.Gesichtsschmerzen. Ist es Ihrer Meinung nach richtig eine Kfo durchzuführen? und kann ich mir nach dieser Behandlung Linderung erhoffen? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Antwort Dr. Weber:
Sehr geehrte Frau B.:
Natürlich kann ich zu Ihrer persönlichen Situation ohne Befunde nichts sagen. Unser Vorgehen ist im Allgemeinen folgendes: Es wird zuerst Ihre Krankengeschichte erhoben (Anamnese), dann muß ein Befund aus einer sogenannten manuellen Strukturanalyse aus einem betroffenen Körpergewebe vorliegen. Ergänzend kommt das Anfertigen einer Magnetresonanzaufnahme in Betracht. Erst wenn daraus ein eindeutiger Gewebebefund als Ursache für Ihre Schmerzen zu finden ist, erfolgt eine Therapie zur REINEN SCHMERZBESEITIGUNG. Hier könnten beispielsweise Physiotherapie, manuelle Therapie, Osteopathie, schmerz- und entzündungsreduzierende Medikamente oder Schienensysteme zum Einsatz kommen. Erst wenn dadurch Schmerzen nachhaltig reduziert oder beseitigt werden können macht eine Veränderung der Zahn- oder Kieferstellung Sinn. Ist der Zusammenhang zwischen Zahnstellung und Schmerz nicht nachweisbar und eine Schmerztherapie ohne Erfolg, dann sehen wir in einer reinen kieferorthopädischen Behandlung KEINEN schmerztherapeutischen Sinn. Wenn Ihre Zahn- und Kieferfehlstellung sowieso verändert werden soll, beispielsweise aus optischen Gründen oder weil Zähne durch Fehlkontakte geschädigt werden könnten, kann selbstverständlich dennoch eine Spangenbehandlung erfolgen. Allerdings könnte dann nach unserer Auffassung eine CMD bestehen bleiben oder sich auch verschlechter.
Viel Erfolg bei der weiteren Behandlung
Ihr
Dr. Joachim Weber

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